Fachartikel: Gegen Aufschieberitis hilft die Löffelliste! – Was würdest Du bereuen, wenn Du morgen stirbst?
Fachartikel vom 22. September 2015
erschienen in der Huffington Post nachzulesen unter www.huffingtonpost.de/daniel-hoch
Eine Frage, die wir uns nicht gern stellen. Doch als Experte zum Thema „Aufschieberitis“ sehe ich mich gezwungen, meine Kunden und Zuhörer damit zu konfrontieren. Ob Hausfrau oder Manager: Unliebsames wird gern auf morgen verschoben – Sie wählen den bequemen Weg. Doch was bringt Sie auf lange Sicht voran? Zu dieser Fragestellung inspirierte mich ein Buch namens „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware. Ein Buch, das ich Ihnen wärmstens empfehle.
Beruflich und privat stehen sich viele von uns oft selbst im Weg: Wir nehmen uns Dinge ganz fest vor, doch wenn es an die Umsetzung geht, zögern wir, verschieben und geben letztendlich auf. Wir drücken uns, wann und wo immer möglich, vor der einen oder anderen Aufgabe, sei es aus Angst oder auch weil wir einfach keine Lust haben. Machen Sie damit Schluss und finden Sie heraus, was Ihnen wirklich wichtig ist!
Auf die Frage „Wenn du wüsstet, dass du morgen stirbst: Was würdest du bereuen, nie getan zu haben?“ werden einige einsilbig antworten: „Nichts.“ Doch seien Sie ehrlich: Haben Sie ernsthaft überlegt oder sind Sie wieder einmal zu bequem, unliebsamen Wahrheiten ins Gesicht zu sehen? Meine aktuelle Umfrage via Social Media brachte viele Antworten, die sich ähneln.
Hier die TOP 5 der bereuten Dinge:
- Ich widme meiner Familie nicht genug Zeit.
- Ich lebe Emotionen/Wünsche in meiner Partnerschaft/im Job nicht aus.
- Ich vernachlässige meine Freunde.
- Ich habe bestimmte Länder/Orte nicht bereist.
- Ich verfolge Sportarten/Sprachen/ Hobbys nicht konsequent.
Finden Sie sich wieder? Fühlen Sie sich ertappt? Sehr gut: Das ist der erste Schritt nach vorn. Denn auch wenn wir morgen nicht sterben müssen, ist das Gedankenexperiment wichtig: Jeder von uns hat schließlich nur ein Leben! Und von der Aufschierberitis sind wir alle betroffen.
Als Coach rate ich Ihnen:
Nehmen Sie diese negativen Erkenntnisse und kehren Sie sie ins Positive! Anstatt sich zu fragen, was Sie bereuen, fragen Sie sich: Was möchte ich unbedingt noch tun?
Spätestens seit dem Blockbuster „Das Beste kommt zum Schluss“ ist die passende Strategie in aller Munde. Richtig, die Löffelliste.
Das Prinzip ist schnell erklärt: Benennen Sie die Dinge, die Sie unbedingt noch machen möchten, bevor Sie den Löffel abgeben. Fällt Ihnen jetzt das Erstellen Ihrer persönlichen Löffelliste leichter? Denken Sie daran, was Ihnen wirklich wichtig ist.
Für Ihre persönliche Löffelliste sollten Sie sich bewusst machen:
- Was wollte ich früher immer machen?
- Wovon habe ich immer wieder geträumt?
- Was möchte ich unbedingt noch sehen oder erleben?
- Was will ich noch erreichen?
- Welche Menschen sind mir wichtig?
- Wenn Geld und Zeit keine Rolle spielt, was würde ich tun?
Ob 10 oder 100 Punkte: Wie ausführlich Sie Ihre persönliche Löffelliste gestalten, bleibt Ihnen überlassen. Nehmen Sie sich dafür bewusst Zeit und lassen Sie sich nicht ablenken, konzentrieren Sie sich nur darauf. Auf Ihrer Liste können auch ein paar verrückte oder unrealistische Dinge stehen – nutzen Sie sie als Ansporn und Inspiration in Ihrem täglichen TUN.
Meine Tipps:
- Setzen Sie sich am Anfang des Monats vor Ihre Liste und schauen Sie, welche Punkte Sie in den nächsten vier Wochen umsetzen – Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten und kontrollieren Sie diese. Erfolgserlebnisse verschaffen Ihnen die nötige Energie!
- Setzen Sie Prioritäten und teilen Sie die einzelnen Punkte in kurz- mittel- und langfristige Vorhaben ein. Für besonders Ambitionierte: Ein Ziel pro Tag.
- Tauschen Sie sich mit Freunden über Ihre Löffelliste aus und suchen Sie sich Kontrolleure! Bauen Sie auf „friendly reminder“ unter den Menschen, die Ihnen nahestehen.
- Platzieren Sie Ihre Löffelliste gut sichtbar und streichen Sie Erreichtes durch, sodass Sie der Aufschieberitis ein Schnippchen schlagen. Bevorzuge Plätze: Über dem Schreibtisch, am Kleiderschrank oder neben Ihrem Wandkalender.
Entwickeln Sie Ihre persönliche Strategie im Umgang mit der Löffelliste. Warum nicht spielerisch herangehen? Schrei- ben Sie Ihre Vorhaben zum Beispiel auf Zettel und verwahren Sie sie in einem großen Glas. Verwenden Sie verschieden farbige Zettel nach Kategorien. Dasjenige Los, das Sie ziehen, wird als nächstes umgesetzt! Gern auch ein Glas pro Gruppe: So gestalten Sie ein gemeinsames Projekt mit Ihrer Familie oder in Ihrem Freundeskreis.
Merken Sie etwas? Das Prinzip der Löffelliste verschafft Ihnen Freiheit und Freude durch Struktur: Sie lernen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren und sind ehrlich zu sich selbst. Das Bewusstmachen der eigenen Ziele ist beruflich und privat eine Grundvoraussetzung für effizientes Handeln. Sie werden sehen: Das Abhaken von Dingen, die Sie schon immer tun wollten, macht Sie glücklich! Sie fühlen sich erfüllt und haben nicht mehr das Gefühl, etwas zu verpassen. Haben Sie Vertrauen in sich selbst!
Machen Sie sich klar, was Sie nicht länger aufschieben dürfen und wollen.
Dazu ist unser Leben zu kurz!
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