Zusatzartikel: Alarm im deutschen Mittelstand
43,2 Milliarden Euro Umsatzverlust durch Aufschieberitis im Mittelstand – Daniel Hoch spricht Klartext!
Die Agentur Peak‘‘‘ führte sowohl beim Unternehmertag Nordsachen/Sachsen-Anhalt Süd, als auch auf den wichtigsten Social Media Kanälen eine Umfrage zum Thema „Aufschieberitis im Mittelstand“ durch.
Die Ergebnisse waren erschreckend! Von 100 Befragten gaben 54 Prozent an, dass Sie bis zu 20 Prozent ihrer Aufgaben aufschieben. 42 Prozent der Teilnehmer schieben 60 Prozent und 4 Prozent der Befragten bis zu 100 Prozent ihrer Aufgaben auf.
Noch wichtiger und zugleich alarmierender war die Auswertung der Frage wie viel Umsatz den Unternehmern durch das Aufschieben der Aufgaben verloren geht. 10 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie durch die „Aufschieberitis“ zwischen 21 und 40 Prozent ihres Umsatzes einbüßen und 4 Prozent büßen sogar bis zu 50% ein.
Gemessen am Umsatz der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU´s) in Deutschland in 2013 (2,16 Billionen Euro) sind das bis zu 43,2 Milliarden Euro Umsatz die verloren gehen. Das bedeutet also, dass die KMU´s 43,2 Milliarden Euro mehr Umsatz erwirtschaften würden, wenn bessere Vertriebsstrukturen gegeben wären und insgesamt weniger aufgeschoben wird. Schon bei einem Prozent weniger aufgeschobenen Tätigkeiten entspricht das einem Umsatz von 432 Millionen Euro.
Ein Interview mit Edda Schmidt (Geschäftsführerin des BVMW Leipzig & Nordsachen) zeigte, was Sie als Unternehmerin selbst über das „Aufschiebe-Verhalten“ im deutschen Mittelstand denkt. Sie sagte aus, dass aus ihrer Erfahrung andere Unternehmer gern unangenehme Dinge aufschieben. Sie selbst kann es sich allerdings nicht erlauben Dinge zum Beispiel in Ihrem Fall Kundenanfragen aufzuschieben beziehungsweise diese nicht zu beantworten. Was Frau Schmidt gern mal „aufschiebt“ ist die Buchhaltung, denn wie sie selbst sagt „Es gibt Tage an denen habe ich Lust drauf und dann gibt’s mal eine Woche wo ich mir denke: „Nein jetzt hab ich keine Lust!“. Sie sagt aber selbst, dass Aufschieberitis sehr unangenehm werden kann, vor allem wenn es in den geschäftsschädigenden Bereich geht. Frau Schmidt selbst geht an ihre Vorhaben durchstrukturiert und sehr diszipliniert heran, was Sie auch anderen mittelständischen Unternehmern ans Herz legt. Denn nur so kann die Aufschieberitis gezielt bekämpft und dieser vorbeugt werden. Wie Sie im Interview verriet ist ihr Problem ein anderes – nämlich die Zeit. Auf die Frage hin, was man Ihrer Meinung nach noch tun könnte, lachte Sie und meinte „In meinem Fall aus 24 Stunden 36 Stunden machen.“
Auch wenn die erhobenen Daten keiner repräsentativen Studie zu Grunde liegen, zeigen Sie dennoch klar, dass Potentiale nicht ausgeschöpft werden und was man noch TUN kann. Des Weiteren geht es nicht primär darum, Unternehmer und Mitarbeiter hinsichtlich Soft Skills wie „Verkauf und Kommunikation“ zu schulen, sondern mehr darum bereits vorhandene Strukturen und Wissen für eine optimale Effizienz zu trainieren.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Ihr
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